Google retains third-party cookies in Chrome. Find out what this means for tracking, data protection & marketing here - practical & strategic.
Google, Cookies & Strategiewechsel – Was bleibt, was sich ändert
Google, Cookies und der Strategiewechsel: Das bleibt, das verändert sich
Einordnung: Third-Party-Cookies in Chrome sollten eigentlich Geschichte sein. Nun der Kurswechsel: Google lässt sie vorerst weiterlaufen. Für Marketer ist das kurzfristig stabilisierend – langfristig erhöht es den Druck, hybride Tracking-Setups (cookie-basiert und cookieless) aufzubauen. Dieser Leitfaden ordnet ein, erläutert Hintergründe (Privacy Sandbox, Aufsicht, Marktlogik), zeigt Risiken und skizziert eine belastbare Roadmap für 12–18 Monate.
1. Was sind Third-Party-Cookies – und warum sind sie relevant?
Third-Party-Cookies werden nicht von der besuchten Domain, sondern von externen Anbietern (z. B. Ad-Netzwerken, Tracking-/Analytics-Providern) gesetzt. Sie ermöglichen domainübergreifende Wiedererkennung und stützen seit Jahren:
Programmatic Advertising (Targeting, Frequency Capping, Exclusions)
Cross-Device-Messung und deduplizierte Conversions
Merke: Der Hebel liegt in der Cross-Site-Perspektive. Genau hier kollidiert Tracking mit Datenschutz (DSGVO/TTDSG) und Browser-Policies (ITP/ETP).
2. Warum wollte Google die Cookies ursprünglich abschaffen?
Der Druck kam von zwei Seiten: Regulatorik (Privatsphäre stärken) und Markt (Safari/Firefox blockieren bereits standardmäßig). Googles Antwort: die Privacy Sandbox – APIs wie Topics (Interessen), Protected Audience (On-Device-Remarketing) und Attribution Reporting (ereignisbasierte, aggregierte Messung) sollten personenbezogene Profile entbehrlich machen.
Das Ziel: Werbe-Funktionalität erhalten, aber Datenschutz erhöhen. In der Praxis blieben Tests, Akzeptanz und Ergebnisse uneinheitlich.
3. Warum Google seine Meinung ändert
Offiziell: Offene regulatorische Fragen (v. a. UK/EU), zusätzliche Testanforderungen der Aufsicht, Wettbewerbseffekte. Die britische CMA verlangt belastbare Nachweise, dass Sandbox-APIs keinen unlauteren Vorteil erzeugen.
Inoffiziell diskutiert: Risiko für Werbeumsätze, Reifegrad bei Publishern/Advertisern, Fragmentierung durch ID-Lösungen. Kurzfristig ist Kontinuität wichtiger als Bruch.
Status: Third-Party-Cookies in Chrome bleiben vorerst aktiv – ohne neuen Endtermin. Das ist ein Aufschub mit Hausaufgaben, kein Freifahrtschein.
Langfristig (9–18 Monate): Mix-Modellierung (MMM), Data Clean Rooms, Sandbox-APIs (Topics/Attribution Reporting) als Zusatzschiene evaluieren.
Mini-Case (E-Commerce DACH, 4 M Sessions/Jahr)
+18 % mehr gemessene Conversions nach Server-Side Tagging
+12 % höhere Consent-Rate durch UX-Optimierung
Setup: CMP-Redesign, GTM-Server, First-Party-ID, Enhanced Conversions, kontextuelle Kampagnen. Ergebnis: stabilere Attribution in Safari/Firefox und weniger Data-Loss in Chrome.
Parallel dazu verändert sich auch die Suchoberfläche: KI-Antwortfelder und AI-Overviews verschieben Klickpfade und Messpunkte. Wer seine Inhalte frühzeitig gezielt für diese Module aufbereitet, sollte sich mit der Frage beschäftigen, wie sich Inhalte konkret für AI-Overviews optimieren lassen. Ergänzend hilft ein Verständnis von konversationaler SEO, damit Content, Tracking-Setup und dialogorientierte Suche im Funnel sauber zusammenarbeiten.
Vorsprung sichern: Unternehmen mit Privacy-by-Design und First-Party-Daten sind resilient – unabhängig vom Chrome-Zeitplan.
Praxis: Ergänze Property-spezifische GSC/Ads/GA4-Links für dein Team, um Debug-Wege zu verkürzen.
9. Fragen & Antworten
Bleiben Third-Party-Cookies jetzt dauerhaft? Es gibt keinen neuen Abschaltzeitpunkt. Dauerhaft ist möglich – aber nicht garantiert; daher Hybrid planen.
Sind First-Party-Cookies betroffen? Nein. Sie stammen von der eigenen Domain und bleiben grundsätzlich unberührt (rechtliche Zwecke beachten).